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MANTruck Life

Der MAN TGE zählt zu den vielseitigsten Transportfahrzeugen.

An einem sonnig-warmen Junimorgen verschwindet Simon M. in kaltem Nebel. Er steht vor der Hecktür seines MAN-Transporters in München-Waldtrudering, während er einen Sauerstoffbehälter befüllt. Es zischt, und eine dichte Gaswolke macht sich breit. Als er fertig ist, schnallt er den vollen Behälter auf einen elektrischen Treppensteiger und transportiert ihn in Richtung eines Einfamilienhauses, wo er bereits sehnsüchtig erwartet wird. 

Simon M. ist ein willkommener Gast. Denn die Lieferungen, die er täglich übergibt, beinhalten für seine Münchner Kunden das Kostbarste auf dieser Welt: Sauerstoff. In 80 Kilogramm schweren Edelstahlbehältern beliefert der 38-Jährige Atemwegs- und Lungenerkrankte mit flüssigem Oxygenium, wie Sauerstoff wissenschaftlich bezeichnet wird. Seine Kunden haben sich daran gewöhnt, dass er immer zu einer bestimmten Zeit kommt. „Deswegen fahre ich jeden Tag zur selben Zeit zu denselben Kunden, damit sie sich auf mein Erscheinen einstellen können“, sagt M. „Die freuen sich mittlerweile nicht nur auf den Sauerstoff, sondern auch auf das Schwätzchen mit mir.“ 

Simon M. ist Patientenbetreuer bei Linde Gas Therapeutics GmbH, einer Tochterfirma des weltweit tätigen Technologiekonzerns Linde AG. Der Branchenriese für Gase und Prozessanlagen ist nicht nur in der Industrie tätig, sondern auch im Home- und Healthcare-Bereich. In diesem versorgt er Krankenhäuser und Privathaushalte mit dem lebensnotwendigen Element – jeden Tag und deutschlandweit. Keine Frage, dass dabei Zuverlässigkeit eine enorm wichtige Rolle spielt, und nicht nur das: Auch die Sicherheit des Transports stellt für Linde ein wichtiges Kriterium dar. Brennbar ist Sauerstoff zwar nicht, dafür aber enorm brandfördernd. 

Der MAN TGE ist sehr kompakt. Mit ihm bleiben wir nicht mehr an Dachrinnen hängen oder stoßen irgendwo an. Außerdem ist er sehr wendig, was besonders im Stadtkern Münchens von Vorteil ist.

Sufian El Naib, Fuhrparkmanager bei Linde Gas Therapeutics

Um einem hohen Sicherheitsstandardgerecht zu werden, setzt Linde Gas Therapeutics seit Kurzem auf den MAN TGE 3.140 und den 5.180. Der Kastenwagen erfüllt alle Anforderungen, die Linde an einen Transporter stellt. „Bisher hatten wir eher überdimensionierte Fahrzeuge, mit denen wir auch immer dieselben kleineren Schäden hatten“, erklärt Sufian El Naib. Der 39-Jährige verantwortet als Fuhrparkmanager bundesweit alle Lieferfahrzeuge bei Linde Gas Therapeutics sowie das Einhalten der Sicherheitsstandards. Daher weiß er genau, worauf es beim Einsatz von Transportern ankommt. „Der MAN TGE ist sehr kompakt. Mit ihm bleiben wir nicht mehr an Dachrinnen hängen oder stoßen irgendwo an. Außerdem ist er sehr wendig, was besonders im Stadtkern Münchens von Vorteil ist.“ Doch nicht nur die Kompaktheit des MAN TGE 3.140 habe ihn überzeugt. „Wir haben eine Nullunfall-Politik. Fahrzeuge, die ausfallen und in die Werkstatt müssen, bedeuten für uns einen erheblichen Mehraufwand“, erklärt El Naib. Deswegen ist man bei Linde Gas Therapeutics darauf bedacht, Transporter zu haben, auf die man sich verlassen und denen man vertrauen kann.

Wie wichtig Vertrauen ist, weiß Simon M. nur zu gut. Während seiner Touren zu Krankenhäusern und Haushalten begegnet er Menschen, die nur einen Wunsch haben: gesund werden. „Wir können unsere Kunden zwar nicht heilen, aber wir versuchen, ihnen zu helfen, indem sie sich auf unsere Lieferung verlassen können. Und das bei Wind und Wetter.“ Dafür verrichtet er körperliche Schwerstarbeit, denn das Auffüllen der sogenannten LOX-Behälter, die den auf minus 183 Grad Celius gekühlten Sauerstoff beinhalten, fordert den Fahrern einiges ab: Beim Kunden angekommen, bugsiert M. zuerst den LOX-Behälter aus der Wohnung des Kunden zum Transporter, in dessen Laderaum sich ein eingebautes Gefäß befindet. Dieser enthält den flüssigen Sauerstoff, den er in die LOX-Behälter umfüllt. Danach bringt M. den aufgefüllten Behälter wieder zurück in die Wohnung des Patienten. Aufzüge bleiben bei seiner Arbeit leider die Ausnahme. „Zur Unterstützung habe ich einen elektrischen Treppensteiger, mit dem ich die Stufen erklimmen kann. Der wiegt aber auch noch einmal 25 Kilogramm.“ Zusätzlich zur eigentlichen Arbeit muss M. hohe Sicherheitsstandards einhalten und aufpassen, dass er nicht in Kontakt mit dem flüssigen Sauerstoff kommt. Die Auswirkungen wären verheerend: „Beim direkten Kontakt würden sich Brandblasen auf der Haut bilden. Bekomme ich das Gas in die Augen, könnte ich erblinden. Deswegen trage ich beim Umfüllen stets dicke Handschuhe und eine spezielle Schutzbrille.“

Ich bin schon viele Fahrzeuge gefahren, aber der TGE ist schon etwas Besonderes.

Simon M., Fahrer bei Linde Gas Therapeutics

Bei seiner körperlichen Arbeit kann der MAN TGE 3.140 Simon M. zwar nicht unterstützen, dafür jedoch im Straßenverkehr, denn die opulente Bandbreite an Fahrassistenzsystemen senkt das Risiko eines Unfalls enorm. So sorgen automatischer Notbremsassistent, aktiver Spurhalteassistent, Heckfahrkamera, Parksensoren und Flankenschutz-Assistent für mehr Sicherheit und Komfort bei M.s Arbeit: „Ich bin schon viele Fahrzeuge gefahren, aber der TGE ist schon etwas Besonderes. Gerade wegen des kurzen Radstands merkst du nicht, dass irgendetwas schwankt Chapeau!“ Dass der 140 PS starke Kastenwagen bei seinem außergewöhnlichen Einsatz auch sonst keine Gefahr darstellt, dafür sorgte ein Spezialist für Karosseriebau. So verbaute er eine Be- und Entlüftungsanlage für die Luftzirkulation im Laderaum. Dadurch wird bei eventuellem Funkenflug die Bildung von Feuer abgewendet. Eine fensterlose gasabdichtende Trennwand, die eine mögliche Anreicherung von Sauerstoff in der Fahrerkabine verhindert, wurde zudem im MAN eingebaut. „Wir haben ein hohes Sicherheitsbewusstsein“, sagt El Naib. „Auch deswegen wurden alle technischen Geräte sowie das 600-Liter-Gefäß so fest verschraubt, dass bei einem Unfall im Straßenverkehr auch alles sicher an seinem Platz bleibt.“ 

Wir haben eine Nullunfall-Politik. Fahrzeuge, die ausfallen, bedeuten für uns einen Mehraufwand.

Sufian El Naib, Fleet-Manager bei Linde Gas Therapeutics.

Das freut natürlich auch Fleet-Manager El Naib, denn der reibungslose Ablauf des Sauerstofftransports hat für ihn oberste Priorität. Deswegen möchte er nach und nach den kompletten Fuhrpark von Linde Gas Therapeutics bundesweit mit MAN-Fahrzeugen austauschen. „Wir haben für dieses Jahr 16 5-Tonner und drei 3,5-Tonner bestellt. Und auch im nächsten Jahr ist dieselbe Anzahl nochmals angedacht“, sagt er. Die Gründe dafür sind dieselben, die für die Kunden von Linde Gas Therapeutics so wichtig sind: „MAN steht bei uns für Zuverlässigkeit und Sicherheit. Der entscheidende Vorteil ist der, dass uns eine 24-Stunden-Ersatzteilversorgung und Reparaturen am Samstag angeboten werden“, erklärt El Naib. „Das macht nicht jeder.“ 

600 Liter fasst das festverschraubte Sauerstoffgefäß im MAN TGE des Unternehmens Linde Gas Therapeutics.

Informationen über den MAN TGE und seine Einsatzmöglichkeiten finden Sie online unter: www.van.man

Fotos: © Stefan Hobmaier